Dienstag, 5. Juli 2016

tarnen und täuschen

tarnen und täuschen - eine fähigkeit, mit der man in österreich nicht nur infrastruktur-minister, sondern auch sozial-minister werden kann. jüngstes beispiel alois stöger im gestrigen zib-2-interview. 

stöger konstatiert, dass gewinnauschüttungen mit 27,5 % und arbeitseinkommen bis zu 50 % besteuert werden. das hört sich gut an, verzerrt die situation aber vollends. 

körperschafts- und kapitalertrags-steuer werden vom bruttogewinn berechnet, vom ersten cent weg. beziehen sie einkommen aus ihrer gmbh, kommt zur köst nochmal die kest. macht zusammen mind. 43 %. 

die einkommens-steuer berechnet sich nicht am brutto-einkommen, sondern an der bemessungsgrundlage. diese bemessungsgrundlage ist brutto-lohn ohne berücksichtigung der sonderzahlungen abzüglich im wesentlichen der sv-beiträge. ab eur 11 000,- bemessungsgrundlage (nicht bruttoeinkommen!) zahlen sie 25 % einkst. bis eur 60 000,- bezahlen sie weniger als die vergleichbaren 43 % bei der entnahme eines gewinnes aus einer gmbh. um auf auf einen vergleichbaren durchschnittlichen einkst-satz von 43 % zu kommen, müssen sie schon ein individual-einkommen von einigen hundert tausend euro erzielen. 

stöger muss froh sein, dass sich offenbar die meisten nicht so gut im steuerdickicht auskennen, um zu begreifen, welchen schmarren er zusammenredet.

offenbar soll der neuerliche griff in die taschen von unternehmern und bezieher von kapitaleinkommen ideologisch vorbereitet werden. dass diese jedoch mehrmals besteuert werden, passt nicht so ganz in den geistigen horizont der sozialistischen enteignungs-industrie.

im übrigen schafft es unser staat sogar, die inflation zu besteuern. was eine de-facto-vermögenssteuer darstellt. wenn sie es schaffen sollten, bei einer inflation von 2 % für ihr sparbuch 2 % zinsen zu bekommen, kassiert der staat davon mind. 25 % also 0,5 % ihres ersparten.