Mittwoch, 27. September 2017

steuergerecht?

in österreich is wahlkampf. eine zeit politischer unvernunft, wie es ein roter politiker mal ausgedrückt hat. auch die argumentation mancher ist manchmal an ideologischer borniertheit nicht zu überbieten.

gerade die linken behaupten immer wieder, dass arbeit hoch und kapitaleinkommen oder unternehmen niedrig besteuert würden. das stimmt so mal gar nicht.

arbeitseinkommen ist bis eur 11 000,- steuerfrei. bezogen auf die bemessungsgrundlage. die errechnet sich aus dem bruttoeinkommen ohne sonderzahlungen abzüglich sozialversicherungsbeiträge und div. freibeträge. bis dahin fallen nur sozialversicherungsbeiträge an, für die der versicherte auch eine versicherungsleistung bekommt. bis zur geringfügigkeitsgrenze wird ohnehin nur unfallversicherungsbeitrag bezahlt. darüber ist sv-pflicht ab dem ersten cent weg.

die bemessungsgrundlage ist nicht vergleichbar mit dem gewinn eines unternehmens, insbesondere von körperschaften.

körperschaften wie gmbh.s, ag.s und genossenschaften zahlen vorerst nur körperschaftssteuer in der höhe von 25 %, der gewinn bleibt jedoch im unternehmen. und das vom ersten cent weg. zudem gibt es auch eine mindest-körperschaftssteuer, die auch ohne gewinn fällig wird. wird der gewinn ausgeschüttet, fallen nochmals 27,5 % kapitalertragssteuer an. damit wird dieses einkommen über gewinn ausgeschüttet, mit 46 % besteuert.

vergleicht man steuerbelastung von arbeitseinkommen mit einkommen aus kapitalerträgen, dann muss man mit arbeit oder selbständigkeit mind. eur 260 000,- erzielen, um gleich viel steuern zu zahlen wie bei kapitaleinkommen.

es kursieren immer wieder informtionen, wieviel steuern internationale multis in österreich zahlen. wer solche zahlen veröffentlicht, lügt oder verletzt das steuergeheimnis. denn auf legalem weg darf in österreich niemand unbefugter an diese zahlen kommen.

wenn der staat in hinkunft am gewinn ausländischer konzerne mitnaschen will, wird so manches investment in österreich nicht mehr kommen. wenn zb. ein autohersteller beabsichtigt, in österreich motoren zu produzieren und diese zum selbstkostenpreis an den mutterkonzern zu liefern, dann wird das von links als nicht mehr zulässige gewinnverschiebung ins ausland interpretiert. aus ihrer sicht genügt es nicht, wenn ein solcher konzern in österreich überdurchschnittlich hohe löhne, lohnsteuern und lohnabgaben zahlt.


Dienstag, 5. Juli 2016

tarnen und täuschen

tarnen und täuschen - eine fähigkeit, mit der man in österreich nicht nur infrastruktur-minister, sondern auch sozial-minister werden kann. jüngstes beispiel alois stöger im gestrigen zib-2-interview. 

stöger konstatiert, dass gewinnauschüttungen mit 27,5 % und arbeitseinkommen bis zu 50 % besteuert werden. das hört sich gut an, verzerrt die situation aber vollends. 

körperschafts- und kapitalertrags-steuer werden vom bruttogewinn berechnet, vom ersten cent weg. beziehen sie einkommen aus ihrer gmbh, kommt zur köst nochmal die kest. macht zusammen mind. 43 %. 

die einkommens-steuer berechnet sich nicht am brutto-einkommen, sondern an der bemessungsgrundlage. diese bemessungsgrundlage ist brutto-lohn ohne berücksichtigung der sonderzahlungen abzüglich im wesentlichen der sv-beiträge. ab eur 11 000,- bemessungsgrundlage (nicht bruttoeinkommen!) zahlen sie 25 % einkst. bis eur 60 000,- bezahlen sie weniger als die vergleichbaren 43 % bei der entnahme eines gewinnes aus einer gmbh. um auf auf einen vergleichbaren durchschnittlichen einkst-satz von 43 % zu kommen, müssen sie schon ein individual-einkommen von einigen hundert tausend euro erzielen. 

stöger muss froh sein, dass sich offenbar die meisten nicht so gut im steuerdickicht auskennen, um zu begreifen, welchen schmarren er zusammenredet.

offenbar soll der neuerliche griff in die taschen von unternehmern und bezieher von kapitaleinkommen ideologisch vorbereitet werden. dass diese jedoch mehrmals besteuert werden, passt nicht so ganz in den geistigen horizont der sozialistischen enteignungs-industrie.

im übrigen schafft es unser staat sogar, die inflation zu besteuern. was eine de-facto-vermögenssteuer darstellt. wenn sie es schaffen sollten, bei einer inflation von 2 % für ihr sparbuch 2 % zinsen zu bekommen, kassiert der staat davon mind. 25 % also 0,5 % ihres ersparten.  

Montag, 12. Januar 2015

alles was gerecht ist

aufgrund einer empfehlung bin ich auf den film "alles was gerecht ist" von innerhofer/langbein gestoßen. dieser film hat bei mir fragen aufgeworfen. folgende zeilen richtete ich an kurt langbein:


sehr geehrter herr langbein

zur sendung "alles was gerecht ist?" sind bei mir ein paar fragen aufgetaucht.

wer hat die 1,25 (oder 1,85?) bio. eur vermögen berechnet? welche arten von vermögen sind darin enthalten? geld, wertpapiere, schmuck, kunst, edelmetalle, immobilien?

von wem stammen die zahlen über die verteilung von vermögen und einkommen?

wie kommt man zu der zahl, dass das vermögen der reichsten 10 % pro stunde um 3,2 mio. eur anwächst?

bei einigen inhalten bin ich sehr skeptisch, zb. bei der behauptung, dass männer ohne pflichtschulabschluss eine um 8 jahre geringere lebenserwartung haben. so etwas kann man zuverlässig nur bei einer prüfgruppe feststellen, die mind. 70 jahre alt ist. die hätten wiederum vor ca. 55 jahren (also 1960 oder früher) den pflichtschulabschluss erwerben können. das sind kinder aus der besatzungszeit mit einem erst in aufbau befindlichen schulsystem. von besonderer förderung aufgrund irgendwelcher entwicklungsrückstände war damals bestimmt noch keine rede. 

wenn österreicher im schnitt um 8 jahre länger krank sind als die skandinavier, dann frage ich mich, wie das möglich ist. liegt es an unterschiedlichen definitionen von krankheit oder der österreichischen sitte, pünktlich mit 59 1/2 jahren zu erkranken und das in hinblick auf den erhalt der pension auch zu bleiben?

dass die kinder sog. bildungsferner schichten nur zu 8 % ein akademisches studium absolvieren, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. in meinem persönlichen umfeld ist die zahl der studenten, die aus familien mit hauptschulabschluss kommen, fast explodiert. wie alt ist diese zahl? sind da auch fachhochschüler eingerechnet?

wenn sozial schwache eine angeblich 10 jahre niedrigere lebenserwartung haben, dann ist diese wirkung ebenfalls zeitversetzt. wenn jetzt jemand wegen armut um 10 jahre früher stirbt, dann ist das die folge eines zustandes, der schwerpunktmäßig vor 20 bis 40 jahren stattgefunden hat. werden die menschen, die heute arm sind, auch eine um 10 jahre geringere lebenserwartung haben? als mann hab ich übrigens auch eine um 4 jahre geringere lebenserwartung als eine frau (wenn die zahl noch stimmt).

in dänemark gibt es keine boni bei banken. gilt das wirklich für alle banken und alle mitarbeiter? ich nehme an, dass es bei ca. 95 % der bankmitarbeiter in österreich auch keine boni gibt.

das einkommensverhältnis von 1 zu 7 ist wenig aussagekräftig. ist das brutto oder netto gerechnet? in österreich verdienen frauen brutto um 39 % weniger als männer, netto sind es 32 % weniger. männer zahlen dabei über eur 9000,- steuern und abgaben, frauen eur 4000,-.

herr sedmak philosophiert über die vorteile guter materieller ausstattung als erfolgsfaktor. mir fällt auf, dass motivation ein mind. ebenso wichtiger wenn nicht sogar viel wichtigerer faktor ist als materielle ausstattung. ich beobachte auch, dass menschen mit sehr geringer materieller ausstattung meist erheblich motivierter sind als solche, denen vieles in die wiege gelegt wird. es ist schön, wenn man ein hotel geschenkt bekommt oder eine tierarzt-praxis. wenn ich das geschäft nicht beherrsche, bin ich mit beidem in drei bis fünf jahren pleite. so wie viele lottomillionäre. wenn ich ein hotel leiten will, aber mir keins leisten oder kaufen kann, kann ich auch als geschäftsführer in einem hotel arbeiten. oder eine ordination mieten. oder juniorpartner bei einem anderen tierarzt werden.

die familie gmachl mag sehr vermögend sein, aber tauschen wollte ich mit ihnen nicht.

wir erfahren, dass die reichen immer reicher werden, und die armen immer ärmer. dabei hab ich den eindruck, dass die armen noch nie so gut versorgt waren wie heute. und wenn die superreichen so viel schneller reich werden, dann frag ich mich, wäre es besser, wenn die mateschitze, haselsteiners und wlascheks nicht in österreich, sondern wo anders residieren? würde man sie vertreiben, wäre das vermögen dann viel gerechter verteilt, das ist keine frage.

wenn die zunehmend ungleichere verteilung von vermögen sozialer sprengstoff ist, frage ich mich, ist die zunehmend ungleiche verteilung von bildung kein sozialer sprengstoff? interessanterweise wir immer nur über die ungleiche verteilung von vermögen diskutiert. niemand redet von ungleicher verteilung von gesundheit, schönheit, intelligenz, mut, motivation.

soweit ein paar gedanken und fragen zu ihrem film, die mir spontan eingefallen sind.

Dienstag, 18. November 2014

alle fordern steuerreform

5, 6, 8 oder besser 11 mrd. euro werden für die nächste steuerreform gefordert. wer bietet mehr.

das interessante dran, wir können uns weder 5 noch 11 mrd. eur leisten. pro kopf sind 5 mrd. eur 625,-, die irgendwo eingespart oder einkassiert werden müssen. gleichzeitig explodieren die sozialausgaben nach wie vor.

warum fangen sie nicht andersrum an? zuerst einsparen und das ersparte dann verteilen? weil politiker lieber reden statt tun?

Donnerstag, 10. Juli 2014

einzelkind-problematik

eine familie hat heute durchschnittlich 1,4 kinder. einzelkinder weisen ein anderes sozialverhalten auf. die politik stellt sich taub. eine umfassende annäherung zum thema einzelkind finden sie im generationskonflikt-blog unter

http://generationskonflikt.blogspot.co.at/2014/07/einzelkind-syndrom.html

Mittwoch, 30. April 2014

unternehmenserfolg und staat

der unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem nicht erfolgreichen unternehmen ist oft, dass der erfolgreiche sich auf kritische situationen vorbereitet, bevor sie eintreten. der weniger erfolgreiche wartet, bis sie eintreten. der staat ist kein erfolgreiches unternehmen. und viele unternehmen im staatlichen einflussbereich auch nicht.

Sonntag, 20. April 2014

unterberger - stehlen wie die raben

gestern samstag erhielt ich einen interessanten hinweis zu einem artikel von andreas unterberger. 
titel
SIE STEHLEN WIE DIE RABEN  -  oder - wer SPÖVP noch wählt, dem ist nicht mehr zu helfen !

http://www.andreas-unterberger.at/2014/04/sie-stehlen-wie-die-raben/#sthash.sjgMy3mV.dpbs 
ich argumentiere des öfteren in eine ähnliche richtung wie unterberger. wenn ein organismus 45 % der wertschöpfung eines anderen organismus wegfrisst, würde man das in der natur als parasitose bezeichnen. irgendwie ist das wie ein handwerker, dessen einziges werkzeug ein hammer ist. für ihn schaut jedes problem aus wie ein nagel. und das einzige was er kann, ist draufhaun. die einige dimension, die politiker kennen, ist den bürger auf immer mehr ebenen auszunehmen. daran, das system effizienter zu gestalten, denkt niemand. sparen wird bei uns immer gleich mit kaputtsparen gleichgesetzt. dabei verteilt die politik derzeit die felle, die unsere kinder erst erlegen müssen. leider bekommt niemand jedes jahr einen kontoauszug vom schuldenstand, der in seinem namen und auftrag verursacht wurde.

jüngstes opfer neuer steuer-kreativität sind photovoltaikanlagen und windräder. was man einerseits mit steuermitteln hochpäppelt, soll jetzt über neue mitesser wieder zurückgestutzt werden. irgendwie ist das logisch nicht zu verstehen.
das kernproblem ist, dass dieses system vom wähler mehrheitlich gewählt wird. politik ist ein dienstleistungsgewerbe geworden. wer dem wähler erzählt, was er hören will, wird mit einer stimme belohnt. wer darüber nachdenkt, wo strukturen effektiver gestaltet werden, erzeugt auf allen seiten widerstand.

wie denken sie drüber?